Im Gespräch mit Angelika Donhärl & Gottfried Düren

Was hat Sie dazu inspiriert, eine Galerie für zeitgenössische Kunst zu eröffnen?

Der spannende Austausch mit den verschiedensten Künstlern und Künstlerinnen und die Auseinandersetzung mit aktueller Kunst. Gottfried Düren hatte schon ab Ende der Siebziger im LOFT zusammen mit zwei weiteren Freunden Ausstellungen, Konzerte und Kulturveranstaltungen in München organisiert. Ich hatte zuvor eine Galerie mit einer Geschäftspartnerin in der Türkenstraße mit Namen kunsttransmitter, in der wir junge Künstler und Künstlerinnen vor allem aus der Münchner Akademie gezeigt hatten.

Welche besonderen Schwerpunkte repräsentiert Ihre Galerie?
Gibt es spezielle Künstler und Künstlerinnen oder Kunstrichtungen, die Sie bevorzugen oder besonders unterstützen?

Wir machen immer öfter die Erfahrung, dass Künstler und Künstlerinnen genre-übergreifend arbeiten. Die Grenzen zwischen Malerei, Zeichnung, Installation, Audio, Video und Foto sind oft fließend und dem wollen wir mit unserer Ausstellungsarbeit Rechnung tragen. Demnach gibt es bei uns keine Eingrenzung auf eine bestimmte Kunstgattung. Unsere Galerie steht zudem offen für Lesungen und Live-Konzerte, unter anderem mit den Ausstellenden, denn einige Künstler*innen sind ebenfalls Musiker und Musikerinnen. Seit Beginn unserer Galerie-Tätigkeit hat Live-Musik – und hier vornehmlich improvisierte Musik – einen festen Platz in unserem Programm.

Welche Kriterien verwenden Sie bei der Auswahl von Künstler*innen sowie von Kunstwerken für Ihre Galerie?

Die Kunst, die wir faszinierend finden, möchten wir natürlich zeigen und tun dies auch. Wer auf uns Eindruck macht, hat gute Chancen in der Galerie ausgestellt zu werden. Hinter dem Galerie-Namen arToxin steht die Wortsynthese aus Art und Toxin, also Kunst und Gift. Das Gift darf Wirkung entfalten im Sinne von Risiken und Nebenwirkungen und als Gegengift zu „Mainstream“ und Beliebigkeit – auf die stimulierende Wirkung kommt es an!

Wie hat sich die Rolle Ihrer Galerie im Laufe der Zeit verändert, auch in Bezug auf den digitalen Wandel?

Unsere Rolle hat sich nicht groß verändert. Das Wichtigste ist die direkte Begegnung unserer Besucher*innen mit den Kunstwerken und der Musik, also das analoge Erleben. Grundsätzlich erleben wir mit der zunehmenden und schnelllebigen Nutzung digitaler Medien einen raschen Verschleiß von Bildern, die oft nur wenige Sekunden betrachtet werden. Umso wichtiger ist es mit der Galerie ein Angebot für ein einmaliges, real und haptisch erfahrbares Erlebnis zu machen.

Enquiry